Hallo,
Wie man ja weiß sollte man sich bei jeder ESD Überlegung die Ableitpfade überlegen. Im Falle von Geräte mit einer Funktionserde ist das relativ einfach, da ich natürlich schauen werde, dass ich direkt an allen kritischen Punkten einen guten Ableitpfad habe und damit in weiterer Folge dann auch einen definierten Strompfad.
Ich habe mir nur aber die Frage gestellt wie das bei einem Batteriebetriebenen Gerät ausschaut. Die ESD Entladung, egal ob über Luft oder Kontakt, besteht ja aus einer gewissen Energie gegenüber einem Bezugspotential (Groundplatte) in meiner Messhalle. Habe ich nun ein nicht leitendes Gehäuse und ein batteriebetriebenes Gerät habe ich zumindest in erster Sicht keinen direkt sichtbaren Strompfad. Da ich aber einen leitenden Kontakt zwischen meinem Prüfgerät herstelle wird auf jedenfall ein kleiner Ausgleichsstrom fliessen.
Meine Theorie dahinter ist nun folgende. Es existiert wenn ich mein Gerät auf den Tisch lege zumindest eine kleine Kapazität zwischen meinem Gerät und der Bezugsmasse. Wird nun die ESD Entladung auf einen Kontakt aufgebracht so werden diese beiden Kontaktpunkt das gleiche Potential annehmen. Da auf jedenfall die Energie gleich bleibt können wir daraus folgen:
100pF*UESD^2/2 = ( 100pF + CEarth ) * U2^2/2
wobei U2 nun die Spannung an den nun parallel geschaltenen Kondensatoren ist. Damit erhalten wir:
U2 = sqrt(100/(100+CEarth ))*UESD
Durch diese Umladung wird auf jedenfall nun ein Strom fliesen. Meine Frage ist nun, wie man sinnvoll diesen Strom kontrollieren kann, da ich ja nicht möchte, dass der Ausgleichsstrom innerhalb des Gerätes über wichtige Strompfade fliesst?
Noch klarer wird es vielleicht wenn wir uns ein isolierendes Netzteil denken . Wir haben auf jedenfall eine Koppelkapazität zwischen Primär und Sekundärseite und daher wird der Strom bevorzugt diesen Pfad wählen (Wenn wir keine anderen Pfade vorsehen). Auch hier möchte ich gerne die Entladung kontrollieren.
LG,
Christian